UN-Sondergesandte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Zainab Hawa Bangura:

„19 Länder beziehungsweise Kriegs- und Krisengebiete stehen derzeit unter Banguras Beobachtung. Drastisch schilderte die UN-Sondergesandte ihre Eindrücke, die sie von dort, aktuell vor allem aus dem Nahen und Mittleren Osten, aus Nord- und Ostafrika, mitbringt. Vor allem in den von islamistischen Terrormilizen kontrollierten Gebieten – wie im Irak, in Syrien, in Somalia und Nigeria – würden die unglaublichsten Verbrechen an Frauen begangen. Sie würden etwa auf Märkten als Sklavinnen verkauft und wechselten nicht selten ein dutzendmal und öfter den Besitzer. Vor jedem Wiederverkauf würden die Opfer, da Jungfrauen einen höheren Preis erzielten, von einem Arzt „geflickt“. Viele Frauen sähen im Selbstmord den einzigen Ausweg. In anderen Fällen würden Frauen von einzelnen Bewachern oder Gruppen fortgesetzt vergewaltigt, damit solle auch Lösegeld von ihren Familien erpresst werden. Werde nicht bezahlt, käme es vor, dass den Opfern Organe entnommen würden. Gefahren für Leib und Leben drohten auch auf den Fluchtwegen und selbst in den Flüchtlingslagern, wo Frauen nachts beim Gang zur Toilette regelrecht von den Wachen aufgelauert werde. Der Krieg der Terroristen für einen islamischen Staat sei „ein Krieg gegen Frauen“, der mit modernen Waffen und Kommunikationstechnik „direkt ins Mittelalter zurückführt“, so Bangura. „Und deshalb müssen wir bei der Bekämpfung des Terrorismus die sexualisierte Gewalt gegen Frauen ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen.“
DEUTSCHER FRAUEN RAT, 2015: „Es ist ein Krieg gegen Frauen“. Sexualisierte Gewalt als Kriegs-strategie ist ein altes Phänomen, aber es nimmt weltweit besorgniserregend zu. Darauf machte die UN-Sondergesandte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Zainab Hawa Bangura, am 21. Mai in Berlin in einem Gespräch mit Vertreterinnen von Frauen- und Menschenrechtsorganisationen aufmerksam. Sie sparte dabei nicht mit drastischen Schilderungen.
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