Philosophie

Zopf und Schleife – Genderanalysen in der Weiterbildung

Im Gegensatz zum Deutschen unterscheidet das Englische zwischen dem biologischen Geschlecht (sex – angeboren, unveränderbar) und dem sozialen Geschlecht (gender – erworben, veränderbar). Gender bezieht sich also sowohl auf Frauen wie auf Männer und lässt sich am besten mit geschlechterspezifisch, geschlechterbezogen oder das Geschlechterverhältnis betreffend ins Deutsche übertragen.

Eine Genderanalyse ist also die Untersuchung eines Textes oder einer Situation – z.B. einer Unterrichtsstunde oder eines Seminars – aus der Perspektive des Geschlechterverhältnisses. Mit dem Bild vom Zopf ist das Gender Mainstreaming gemeint – im Mainstream (= Zopf) ist Gender als ein Strang integriert. Im Gegensatz dazu ist die Schleife addiert – sie stellt die Frauenförderung dar.

Gender Mainstreaming ist eine integrative Gleichstellungsstrategie
zur Herstellung rechtlicher und faktischer Gleichberechtigung
zwischen den Geschlechtern.

1998 hat sich die Bundesrepublik Deutschland im Amsterdamer Vertrag zur Umsetzung des Gender Mainstreaming verpflichtet: „Gender Mainstreaming ist die (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluation politischer Prozesse mit dem Ziel, eine geschlechterbezogene Sichtweise in alle politischen Konzepte auf allen Ebenen und in allen Phasen durch alle an politischen Entscheidungen beteiligten AkteurInnen einzubeziehen.“

Gender Mainstreaming und Frauenförderung gehören zusammen
– also Zopf und Schleife!