3. Bilanz zur Chancengleichheit

Mit der Pressemitteilung Nr. 300/2008 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vom 13.06.2008 zum Thema >Gleichstellung< präsentieren Bundesregierung und Spitzenverbände der Deutschen Wirtschaft die dritte Bilanz zur Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft. Sie endet mit dem Absatz:
„Die Untersuchung zeigt allerdings auch, vor welchen Herausforderungen Deutschland
steht:
• Bei der Beschäftigungsquote von Frauen mit Kindern unter fünf Jahren liegt Deutschland mit 44 Prozent im internationalen Vergleich im unteren Bereich, bei Frauen mit Kindern unter acht Jahren lediglich im Mittelfeld.
• Nach wie vor sind in Deutschland Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert. In nur einem der 100 größten deutschen Unternehmen sitzt eine Frau im Vorstand.
• Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern, bedingt nicht zuletzt durch unterbrochene Erwerbsbiographien, sind in Deutschland weiterhin sichtbar.“
Hätten Sie bei so grundsätzlichen strukturellen Defiziten bei Geschlechtergerechtigkeit und Geschlechterdemokratie in diesem Land die Pressemitteilung
„Chancengleichheit von Frauen und Männern im Beruf macht Fortschritte – allerdings mit unterschiedlichem Tempo“
genannt?
Passender hätte ich die Überschrift gefunden „Ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft muss her!“